Zurück zur Startseite

Tatort Rechts

Wir machen Fälle rechter Gewalt auf einer Karte sichtbar.

13 Projekte haben seit dem Jahr 2000 über 16.000 Fälle mit rechtem Bezug registriert. Wir zeigen sie auf einer interaktiven Karte.

Tatort Rechts

Wir machen Fälle rechter Gewalt auf einer Karte sichtbar.

Screenshot

Recherche-Tool

Das Projekt “Tatort Rechts” stellt ein web-basiertes Recherche-Tool zur Verfügung, mit dem Daten zu rechten Vorfällen und Straftaten gezielt durchsucht werden können. Hier geht es zum Recherche-Tool, der Karte.

Zum ersten Mal ist es möglich, die öffentlich verfügbaren Daten von 13 Projekt-Seiten systematisch zu durchsuchen. Das hat es so bisher noch nicht gegeben. Die Daten liegen auf den Seiten der jeweiligen Projekte schon vor, mal auch auf einer Karte, mal nur als Text-Bausteine. Dadurch ist eine gezielte Suche in allen verfügbaren Daten bislang nicht möglich gewesen. Aktuell haben wir über 16.000 Fälle mit rechtem Bezug.

Die Macher von Tatort Rechts

Coding-Nerd trifft auf Story-Junkie. Das sind wir, Johannes Filter und Anna Neifer.

Johannes ist der Softwareentwickler in diesem Projekt, hat die Seite gebaut, die öffentlichen Daten gescrapt und gemappt und sich mit dem Webdesign rumgeschlagen. Anna ist Journalistin, hat an der inhaltlichen Ausrichtung der Seite gearbeitet, war die kritische Testerin der Karte und hat die Artikel geschrieben. Klick hier, wenn du noch mehr über uns wissen willst.

Karte

So sind wir auf das Projekt gekommen

Im Februar 2016, also vor ungefähr 5 Jahren, ist Johannes das erste mal auf die Daten von Projekten gestoßen, die Fälle mit rechtem Bezug dokumentieren. Die Fälle schreiben die Projekte als lange Liste auf ihre Webseite. Schon damals dachte er, dass eine Karte eine bessere Darstellungsform ist. So programmierte er eine kleine Webseite, sie ist noch heute online. Es war seine allererste Website bzw. interaktive Datenvisualisierung.

Anfang des Jahres 2020 haben wir uns auf dem Netzwerk Recherche-Stammtisch getroffen. Wir haben festgestellt, dass wir den Prototypen weiterentwickeln wollen und haben die Jury mit einer starken Bewerbung überzeugen können.

Neuentwicklung: Tatort Rechts

Wir haben uns lange auf die Daten und die Analyse der Daten konzentriert. Doch bei unserer Recherche und der Analyse der Daten, haben wir festgestellt, dass unsere Ursprungsidee so nicht umzusetzen war. Wir wollten eine Analyse der Daten vornehmen, daraus Ableitungen vornehmen und darüber Geschichten erzählen. Ende des vergangenen Jahres haben wir uns dann zusammengesetzt und das Projekt nochmal auf den Prüfstand gestellt. Wir haben gemerkt: Mit den Daten, die wir nutzen wollten, war das schlichtweg nicht möglich. Wir haben dann unseren Fokus stärker auf eine Karte als Recherche-Tool gelegt, das mit verschiedenen Filtern eine systematische Suche ermöglicht. Außerdem haben wir uns von dem Namen getrennt, den wir vorher hatten: Rechte Gewalt vor der Haustür. Daraus haben wir Tatort Rechts gemacht.

Gezielte Suchen

Seit dem Jahr 2000 sind auf den 13 Projekt-Webseiten zusammen über 16.000 Fälle registriert worden, die einen rechten, rassistischen oder antisemitischen Bezug haben. Nun können User*innen zum einen nach Fällen auf der Karte suchen und sich in ihr Bundesland bis zu ihrer Stadt reinzoomen. Zum anderen können Benutzer*innen über eine Suchleiste anhand von Schlagworten filtern, nach bestimmten Namen oder Taten suchen. Mit erweiterten Suchfiltern kann die Suche weiter eingegrenzt werden.

Zusammenhänge sehen

Wir hoffen, dass es nun durch die visuell ansprechend und filterbar aufbereiteten Daten viel leichter sein wird, Zusammenhänge in den Daten zu erkennen. In den Daten sind Kundgebungen von Pegida oder Veranstaltungen der AfD. Brandanschläge auf Autos von Menschen, die einen Migrationshintergrund haben oder sich für Flüchtlinge einsetzen. Aber auch Todesdrohungen und körperliche Angriffe mit Messern und Waffen.

Daten

Daten

Die verwendeten Daten sind alle schon öffentlich verfügbar. Doch bislang waren sie für eine systematische und einfache Suche nur schwer nutzbar. Allerdings sind die erfassten Daten sehr heterogen. Das bedeutet, eine Vergleichbarkeit und damit statistische Analysen sind anhand der Daten nicht möglich. Das ist auch nicht das Ziel dieses Projekts. Mit Tatort Rechts wollen wir es User*innen möglich machen, gezielt die erfassten Vorfälle durchsuchen zu können.

Die Daten werden von den jeweiligen Organisationen erhoben, die jeweils auch eigene Kriterien verwenden. Wir bieten lediglich eine Plattform an, auf der User*innen die Möglichkeit haben diese schon erhobenen und öffentlich zugänglichen Daten der Organisationen, auf eine systematische Art filtern und durchsuchen zu können. Mehr zu den Daten, die wir für das Recherche-Tool verwenden, finden sich auf unserem Blog.

Passion

Was wir anderen raten

  1. Sprache: Zunächst mussten wir lernen, dass wir zwar beide Deutsch sprechen, aber doch manchmal nicht dieselbe Sprache sprechen. Wir mussten uns am Anfang erstmal einfinden in die jeweils andere Denkweise aus Journalismus und Tech.
  2. Austausch: Was uns sehr geholfen hat, war ein regelmäßiger Austausch. Nicht nur untereinander, sondern auch mit anderen Teams. So hatten wir immer einen Abgleich, was passiert gerade im anderen Team, wie ist der Stand, welche Probleme gibt, welche Fortschritte.
  3. Deadlines: Wir haben uns immer wieder Deadlines gesetzt, bis wann wir was fertig haben wollte. Dadurch haben wir immer einen guten Überblick über den Zeitplan gehabt und konnten rechtzeitig veröffentlichen.

Wir danken dem Team des Prototype Fund für die Betreuung und Lisa Steingräber von Simple Secure für das Design-Coaching.

zu Tatort Rechts