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Civil Maritime Rescue Coordination Center (Civil MRCC)

Wir vereinfachen die Zusammenarbeit für Akteur*innen in der Seenotrettung.

CivilMRCC hat eine App entwickelt, mit deren Hilfe die Arbeit ziviler Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer erleichtert werden soll.

Mithilfe einer App wollen wir die Arbeit für zivile Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer verbessern. Seit 2015 gibt es eine Vielzahl von NGOs, die Seenotrettung leisten, da es von Seiten der europäischen Staaten keine angemessene Lösung für Menschen in Seenot gibt.

Eine Karte für alle Organisationen

Die zivilen Organisationen haben jedoch das Problem, dass sie nicht ausreichend untereinander vernetzt sind. Dies betrifft zum einen die Kommunikation zwischen einem Schiff und dem jeweiligen Team an Land. Zum anderen betrifft es auch die Kommunikation unter den Schiffen und Flugzeugen.

Unsere Lösung ist eine App, deren Mittelpunkt eine Karte bildet, auf der alle Schiffe und Flugzeuge sowie Boote in Seenot angezeigt und getrackt werden können. Wenn eine Organisation ein Boot in Seenot sieht, kann es dies direkt in die Karte eintragen, zusammen mit wichtigen Infos zu diesem Boot wie etwa: Wie viele Menschen befinden sich auf dem Boot? Wie viele Kinder und Schwangere? Funktioniert der Motor noch? Ist das Boot in einem kritischen Zustand?
Dadurch sehen alle anderen Organisationen direkt, dass ein Boot in Seenot ist und wo es sich befindet. Mithilfe verschiedener Funktionen der App kann dann beispielsweise berechnet werden, welches Schiff am nächsten dran ist. So können die Organisationen ihre Einsätze mit Hilfe der Plattform gemeinsam planen, durchführen und einheitlich dokumentieren.

Denn ein weiteres Problem für die zivilen Seenotrettungsorganisationen ist das Fehlen einer zentralen Dokumentationsstelle über all diese Bewegungen im Mittelmeer und die Infos zu den einzelnen Booten. Bislang sammeln Organisationen diese Daten teilweise selbst. Wir wollen eine zentrale, unabhängige Datenbank schaffen, die auch für Journalist*innen und Forscher*innen zugänglich ist. Somit wollen wir mehr Transparenz über die Situation auf dem Mittelmeer schaffen.

Was haben wir durch die Förderung erreicht?

Der Beginn des Projekts liegt mittlerweile schon drei Jahre zurück. Die Förderung durch den Prototype Fund haben wir genutzt, um uns intensiv mit den verschiedenen Seenotrettungsorganisationen zu vernetzten. Wir haben eine erste Testphase durchgeführt, wodurch wir hilfreiches Feedback erhalten haben. Auf dieser Grundlage konnten wir neue, an die User*innenbedürfnisse angepasste Funktionen und Features einbauen. Seitdem wird die App von einigen Organisationen genutzt – somit haben wir bereits ein großes Ziel erreicht.

Parallel beginnen wir nun, auch die Datenbank den User*innen vorzustellen und sie in die Nutzung einzuführen. Hier hoffen wir noch einmal auf viel Input dazu, welche Daten von Relevanz sind. Zudem haben wir mit unterschiedlichen AIS-Providern Gespräche geführt, um die Daten, die wir zum Tracken von Schiffen und Flugzeugen brauchen, zu erhalten.
Wir hatten die Zeit, eine Deploymentstrategie zu entwickeln und das Update-, Build-, und Testsystem zu implementieren. Während der Förderzeit hatten wir auch die Möglichkeit, unser Projekt in der Open-Source-Community zu verbreiten und konnten neue Interessierte gewinnen, die an der App und Datenbank mitarbeiten.

So geht es bei uns weiter

Noch einmal zusammengefasst ist es unser Ziel, allen Seenotrettungsorganisationen Zugang zur Karten-App und Datenbank zu geben, sowie interessierten Journalist*innen und Forscher*innen die Daten, die sie für ihre Arbeit benötigen, zur Verfügung zu stellen. Dadurch erhoffen wir uns zum einen, die Seenotrettung zu verbessern und somit mehr Menschen das Leben retten zu können. Zum anderen möchten wir mithilfe der Daten mehr Transparenz über die Situation von Flucht auf dem Mittelmeer schaffen. Die Debatte um Migration nach Europa und Seenotrettung ist von massiver Desinformation geprägt ist – dies trägt zur Polarisierung der Gesellschaft bei.

Langfristig möchten wir dieses Geoinformationssytem auch auf andere Handlungsfelder erweitern, in denen das Tracken von Bewegungen und die Datenspeicherung gebraucht wird. Dadurch erhoffen wir uns unter anderem, das Projekt innerhalb der Open-Source Community zu vergrößern und mehr Unterstützer*innen dafür gewinnen zu können.